Homeoffice Teil II: Kommunikation und Netzwerken

"... davon hat mir niemand was gesagt ..." Diesen Satz haben sicherlich viele, die seit mehreren Wochen im Homeoffice arbeiten, schon öfters gedacht oder gesagt. Trotz gefühlt Stunden dauernder virtueller Teamsitzungen bleibt der Eindruck, von den Kolleginnen und Kollegen zu wenig mitzubekommen. Der persönliche Austausch fehlt, man ist nicht so richtig dabei und hat das Gefühl außerhalb der betrieblichen Abläufe zu stehen.

Dajana Weers, selbstständige Unternehmerin und Impulsgeberin beim World Café des B.F.B.M., nimmt in ihrem Eingangsreferat die Führungsebene in die Pflicht. Sie sieht ein generelles Problem darin, dass die kreative Zusammenarbeit in virtuellen Teams oft zu kurz kommt, da die Teamstrukturen durch das mobile Arbeiten leiden. Für Führungskräfte entsteht deshalb eine besondere Verpflichtung, die Homeoffice-Kräfte entsprechend einzubinden und mitzunehmen.

Im World Café „Homeoffice – Segen oder Fluch?“ standen für die persönliche Ebene neben den bekannten Vor- und Nachteilen für jede Einzelne, vor allem Strategien zur Diskussion, mit denen man die beruflichen Entwicklungschancen mit der Familienarbeit in Einklang bringen kann. 

Zurück zu alten Rollenbildern?

Als Ergebnis aus dem Austausch mit den Teilnehmerinnen hat sich die besondere Bedeutung des persönlichen Kontaktes gezeigt. Neben den bekannten Risiken bei der Arbeit im Homeoffice, wie der Entgrenzung der Arbeit, besteht vor allem für die Frauen die Gefahr, dass sich alte Rollenbilder wieder einschleichen. Zu-Hause-Arbeit und Kinder versorgen, das kommt uns allen bekannt vor; hier muss jede einzelne achtsam sein, unabhängig davon, ob es um das pandemiebedingte Homeoffice geht oder nicht.

Verstärkt wird diese Entwicklung möglicherweise durch die mangelnde Sichtbarkeit der Leistung, die im Homeoffice erbracht wird. Das betrifft vor allem das „normale“ Homeoffice und die Kombination von Präsenz- und Heimarbeitskräften. Die Frauen befürchten hier zu Recht, dass ihre Karrierechancen schwinden, und sie sich letztlich mehr anstrengen müssen als die Kolleginnen vor Ort.

Mangel an persönlicher Nähe

Als größtes Problem auf der persönlichen Ebene, erwies sich für die Teilnehmerinnen am World Café die Kommunikation. Beim „normalen“ Homeoffice ist es das Abgeschnitten-sein von der Kommunikation im Unternehmen vor Ort, vom Flurfunk und dem Pläuschen in der Kaffeeecke. Beim pandemiebedingten Homeoffice ist es der Mangel an persönlicher Nähe und der erschwerte Austausch in virtuellen Meetings. 

Die große Frage ist also, wie kann man auch virtuell Nähe vermitteln, Herzlichkeit rüberbringen? Denn dieser Mangel bezieht sich nicht nur auf den Arbeitsalltag, sondern ist durch die privaten Kontaktverbote ohnehin vorhanden. 

Wir vom B.F.B.M. stellen uns in unserer Funktion als Business-Netzwerk nun die Frage: Könnten persönliche und berufliche Netzwerke hier ein Angebot machen? Auch bei uns fehlt der persönliche Kontakt, der informelle Austausch im Anschluss an unsere Themenabende. Wie kann man diesen auf der virtuellen Ebene herstellen? Zum Beispiel in dem man bei Meetings auch einen persönlichen Austausch einplant, kurz mal mit der Kamera zeigt, wo man gerade ist, oder eine kleine Vorstellungsrunde macht, bei der man einen wichtigen Gedanken des Tages erzählt.

Virtuell Netzwerken

Haben Sie dazu noch Ideen und Vorschläge? Bitte schreiben Sie diese gerne an uns, unter: aachen@bfbm.de. Wir planen im Frühjahr ein weiteres World Café zum Thema virtuelles Netzwerken, unter der Fragestellung: Wie kann der persönliche Austausch auf Distanz gelingen?

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